Freitag, 25. Oktober 2013

25. Oktober 2013 - Grand Opening: Ivar und die sechs Königreiche

Es ist nun also endlich soweit. Ich freue mich sehr heute die (vorerst) finale Version meines Aquarium-Schrankes "Ivar und die sechs Königreiche" vorstellen zu dürfen. Los ging es vor mehr als einem Monat wie hier nachzulesen ist. Damals war mir noch nicht wirklich bewusst wie viel Arbeit mit diesem Projekt auf mich zukommen würde. Nachdem nun aber endlich alles fertig gestellt ist muss ich sagen, dass ich trotz so mancher Probleme und der vielen investierten Zeit, mit dem Ergebnis sehr zufrieden bin.

Über Kommentare in der Ihr mir schreibt was euch gefällt oder was Ihr ganz anders gemacht hättet würde ich mich sehr freuen. Auch falls Ihr Fragen zu Details die ich hier nicht erwähnt habe könnt Ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen. Soll dieser nicht veröffentlicht werden, so vermerkt das bitte kurz im Text.

Nun geht es also los mit den Details zu "Ivar und die sechs Königreiche":

  

Das Regal

Die Basis des Regals ist das Ivar-System von Ikea. Es wurden drei 226x30er Seitenteile, sechs 80x30er und ebenfalls sechs 40x30er Einlegeböden verwendet.
Die 80er Böden sind rund herum mit 44x24er gehobelten Kanthölzern aus dem Baumarkt verstärkt. Diese wurden verleimt und senkrecht verschraubt. Die Böden sind mit 5x90mm Spaxschrauben mit den Seitenteilen verschraubt da die Ikea-Konstruktion, mit zwei Metallstiften, auf keinen Fall das Gewicht der Aquarien tragen würde. Um einem Ausreißen der Kanthölzer sicherheitshalber vorzubeugen wurden zusätzlich noch Metallwinkel verwendet. Die 40er würde nur aus optischen Gründen vorne und seitliche ebenfalls mit diesen Kanthölzern verleimt und verschraubt.
Alle Stiftlöcher in den Seitenteilen und Verschraubungen wurden mit Holzspachtel ausgefüllt und plan geschliffen. Alle Holzteile wurden vor dem Zusammenbau dreifach mit lösungsmittelfreiem Buntlack (RAL 9010 reinweiss) lackiert. Die 80er Einlegeböden, die später die Aquarien tragen sollen, wurden zusätzlich mehrfach mit transparenter Parkettversiegelung behandelt um diese gegen etwaige Wasserkontakte besser zu schützen.

Der Schrank ist für zusätzlich Stabilität mittels einiger Winkel mit der Wand verdübelt. Dabei wurde ein Abstand von etwa 2cm eingehalten um noch bequem mit Schläuchen und Kabeln hantieren zu können.

Während der Aufnahme der Bilder ist mir aufgefallen das ich an dieser Stelle etwas geschlampt habe. Es fehlen die Unterlagsscheiben die ein dauerhaftes Verrutschen und eine bessere Lastverteilung auf die Schraubenköpfe gewährleisten würden. Diese werden ich so schnell wie möglich installieren.

  

Die Beleuchtung

Der größte Kostenfaktor des gesamten Aquarium-Schrankes war definitiv die Beleuchtung. Vor allem konstruktionsbedingt mussten die Beleuchtungen sehr schmal sein und durften für eine einfachere Handhabung nicht auf den Aquarien aufliegen. Zusätzlich sollte die Beleuchtung energiesparend sein aber dennoch ausreichend um wenigstens anspruchslose Pflanzen in den Aquarien ziehen zu können.

Nach langer Recherche habe ich mich nicht, obwohl diese in der Anschaffung wesentlich günstiger gewesen wären, für klassische Leuchtstoffröhren entschieden, sondern für LED-Technik. Hier findet sich speziell für den Aquaristik-Bereich eine sehr breite Palette von Anbietern unterschiedlichster Preisklassen und natürlich auch Qualitäten. Nach stundenlangem Lesen von Erfahrungsberichten in Portalen und Foren war sehr schnell klar dass es bei LED als Aquarienbeleuchtung eigentlich nur zwei Alternativen gibt
  1. Qualitativ hochwertige aber eben auch hochpreisige Artikel renommierter Hersteller
  2. DIY (Do-It-Yourself) LED-Beleuchtung
Nachdem ich mir mit den Schrank an sich aber schon so einiges an DIY aufgebürdet habe konnte ich, obwohl es mich schon sehr interessiert hätte, nicht dazu durchringen mich bei einem derart großen Projekt gleich an drei selbst gebastelte Beleuchtungen zu wagen.

Geworden sind als also
  • 2x Econlux SolarStinger Daylight 14W (700mm)
  • 1x Econlux SolarStinger Coral/Plant 14W (700mm)
  • jeweils befestigt mit den Z-Holdern
Daylight 14W

Coral/Plant 14W
Die technischen Detail-Informationen zur den Lampen kann man in diesem PDF des Herstellers nachlesen.

Die LED-Treiber der Lampen sind im übrigen sehr sperrig und ausladend. Dafür besitzen die Treiber bereits 0-10V Dimmanschlüsse mit denen sich die Leisten, den entsprechenden Controller vorausgesetzt, dimmen lassen. 

  

Die Filterung

Die Filterung von sechs Becken, welche nun einmal 24/7 zu laufen hat, sollte auch so energiesparend wie möglich erfolgen. Zusätzlich wollte ich zwei unterschiedliche Filter zum Einsatz bringen.
  • 2x Eck-HMF (Hamburger Mattenfilter)
  • 4x Bodenfilter über Soil
Diese Filterarten über jeweils separate innen liegende Pumpenköpfe zu betreiben würde für sechs Aquarien, bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 4W pro Pumpe, immerhin 210 KWh pro Jahr bedeuten. Als Alternative bleibt also alle Aquarien nach dem Luftheberprinzip mit nur einer einigen Pumpe zu betreiben.
In jedem Aquarium wird ein Luftheber installiert der über einen Luftschlauch mit einem regelbaren Luftstrom versorgt wird. Durch die durchströmende Luft wird das Wasser 'mitgerissen' und erzeugt einen konstanten Strom der das Wasser im Aquarium umwälzt. Je kleiner die Luftblasen sind die durch das Wasser strömen desto größer ist bei gleichem Luftstrom die Oberfläche was eine höhere Effizient des Luftstroms bedeutet. Hinzu kommt das die Geräuschentwicklung geringer wird je kleiner die Luftblasen sind die an der Wasseroberfläche zerplatzen.
Nach genau diesem Prinzip funktioniert der "tschechische" Luftheber der in allen meinen Aquarien zum Einsatz kommt.

Für die vier Becken mit Bodenfilter wird ein Rohrdurchmesser des Lufthebers von 20mm verwendet um eine möglichst effiziente Sogwirkung zu erreichen. Für die Eck-HMF wird ein Durchmesser von nur 16mm verwendet um die Durchflussgeschwindigkeit wegen der geringeren Filterfläche etwas zu verringern.

Die Luftheber sind übrigens ebenfalls nicht selbst gebaut sondern komplett fertig von www.gar-fisch.de bezogen. Sicherlich kann man diese Dinger selbst kostengünstiger herstellen. Nach einer Kalkulation hat sich aber für mich sehr schnell gezeigt das der Bezug fertiger Luftheber letztendlich aber nur einen geringen Mehrpreis bedeutet und mir einiges an Zeit und Aufwand spart. Die Qualität und der Service war im übrigen hervorragend und ich würde sicherlich wieder dort bestellen.
Eck-HMF

Bodenfilter

  

Die Pumpe

Zunächst wollte ich die sechs Luftheber mit der Eheim Air Pump 100 die ich hier rumliegen habe betreiben. Erste Testläufe haben aber gezeigt das die Pumpe für den Betrieb im Wohnzimmer einfach ungeeignet ist, da zu laut. Als Alternative habe ich eine Teichpumpe gefunden die über genug Leistung verfügt um die sechs Becken zu bedienen und dabei flüsterleise ist. Es handelt sich im eine Heilea Hi-Flow V10 die in Deutschland auch als AquaForte V10 gehandelt wird.


Mit den angegebenen 600l/h Luftleistung ist die Pumpe zwar für geplanten Einsatz etwas überdimensionert. Allerdings kann etwas Reserve nicht schaden wenn man beispielsweise das ein oder andere Becken mit zusätzlichen Schwammfiltern ausrüsten möchte.
Um die Leistung der Membranpumpe zu drosseln betriebe ich diese an einem normalen Steckdosendimmer wie er für Lampen in jedem Baumarkt erhältlich ist (rechts).
Wie man hier sehen kann ist die Pumpe beinahe komplett runter geregelt. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Lautstärke der Pumpe sowie die Stromaufnahme die aktuell bei sagenhaften 5,2 Watt liegt. Verglichen mit den 210 KWh komme ich so auf gerade mal 45KWh pro Jahr.

Links auf dem Bild ist im übrigen die Zeitschaltuhr zu sehen die sowohl die Beleuchtung als auch die Nachtabschaltung der CO2-Anlage steuert.

Wie bereits gesagt, die Membranpumpe ist wirklich sehr leise und kein Vergleich zur der Eheim. Trotzdem kommt es je nach Einstellung der Leistungsabnahme zu Frequenzen, die mich persönlich besonders wenn es ansonsten sehr ruhig im Wohnzimmer ist, stören. Deshalb habe ich nochmals zu Holz und Hammer gegriffen und eine Schallbox gebaut in der die Pumpe nun unhörbar ihr Dasein fristet.

Die Box ist aus einem Reststück Holz gesägt und innen mit Aquarienunterlage ausgekleidet. Nicht besonders schön, aber sehr funktional.

Um einen optimale Druckverteilung und Regelbarkeit der Luftströmung auf die sechs Aquarien zu gewährleisten und die Membran der Pumpe zu schonen habe ich zwischen Pumpe und Luftheber eine 8fach Druckdose installiert.
Die Druckdose ist einfaches HT-Rohr mit Muffe und Verschluss. Darin wurde ein Adapter für die Zuleitung der Membranpumpe sowie acht regelbare Metallhähne installiert. Lackiert ist Sie ebenfalls mit Buntlack. ACHTUNG: Wichtig ist geeignete Kunststoffgrundierung zu verwenden, da ansonsten der Lack überhaupt nicht auf dem PVC hält.
Aktuell ist diese noch nicht fest installiert. Diese wird aber sobald das benötigte Material vorliegt unterhalb der Abdeckung des obersten Faches installiert. 

  

Die CO2-Düngung

Alle sechs Becken sollen mittels der bereits vorhandenen Mehrweg-Flasche mit Kohlenstoffdioxid versorgt werden. Dazu ist diese bereits von den 30L Cubes getrennt worden und umgezogen. Zusätzlich wurden vier weitere Nadelventile mit Rückschlagventil installiert.
Leider sieht die CO2-Falsche im Regal nicht besonders stylisch aus. Da werde ich mir wohl noch die ein oder andere optische Pimp-Maßnahme einfallen lassen müssen. Ideen können sehr gerne im Kommentarfeld hinterlassen werden :-)

Eingebracht wird das CO2 mittels unterschiedlicher Verfahren wie Glass-Diffusor und Flipper. Bei den Diffusoren ist mir vor allem wichtig das diese nicht das typische 'Gezwitscher' an den Tag legen. Bei den mir vorliegenden ist das genau einer der absolut lautlos seinen Dienst verrichtet. Deswegen teste ich aktuell auch die Flipper. Diese sind konstruktionsbedingt absolut lautlos. Wie es allerdings mit der Einbringung des CO2 aussieht muss sich erst herausstellen. Aktuell betreibe ich Nano- und Micro-Flipper von Dennerle. Geordert ist noch ein Keramik-Atomizer die mir allerdings optisch nicht sonderlich gut gefallen.

  

Die Aquarien

Als Aquarien waren von Anfang an sechs Standard-Glasbecken vom MP Eheim aus dem Baumarkt geplant. Diese haben ein Volumen von 25 Litern bei Abmessungen von 40x25x25cm und sind für ca 15€ zu bekommen.

Die Idee ist sich auf jeder Ebene des Regals auf eine Garnelenart zu konzentrieren. Beide Becken werden jeweils mit den gleichen Wasserwerten und ähnlichem Scape gefahren so das sehr leicht selektiert und separiert werden kann was für bestimmte Zuchtziele unabdingbar ist.

Als Rückwand wurde selbstklebende d-c-fix-Folie Uni-Schwarz aus dem Baumarkt verwendet. Mit etwas Spülmittelwasser aus einer Sprühflasche lässt sich diese wirklich sehr leicht und blasenfrei aufbringen. Ich muss allerdings zugeben das ich einiges an Verschnitt zu verzeichnen hatte bis der Groschen gefallen ist.

  

Der Bodengrund (Soil)

Ich verwende in allen sechs Aquarien Shirakura Red Bee Sand.
Besonders in den mit Bodenfilter betriebenen Aquarien in denen Bees and Taiwaner eingesetzt werden sollen verspreche ich mir davon eine Stabilisierung vor allem den pH-Wertes, sowie eine Senkung des Karbonathärte des Wassers. Zwar verwende ich sowieso schon aufgesalzenes Osmosewasse was nur noch eine sehr geringe KH von < 1 hat, mittels des Soils sollte dieses aber auf 0 gesenkt werden. Ausserdem laugt der Soilboden unter Verwendung des Weichwassers wesentlich langsamer aus. Ich erhoffe mir eine Standzeit von ca 1-1,5 Jahren. Mal sehen ob der Bodengrund diese Erwartungen erfüllen kann.
In den Neocaridina-Becken für meine Yellow Neon und Red Fire Sakura wäre der Boden zwar nicht unbedingt notwendig, aber mit gefällt auch die natürliche und homogene Optik sehr gut.
Für alle sechs Becken habe ich im übrigen 18 Liter benötigt.

  

Die Scapes

Nun gut. Hier von Scapes zu sprechen ist wahrscheinlich tatsächlich etwas vermessen. Die Becken sollen ja zur Selektion dienen und sollen deswegen eher praktikabel eingerichtet werden. Die Einrichtungsgegenstände sollen einfach und schnell entnommen werden können. Die Bepflanzung sollte kaum bis gar nicht wurzeln.

Soviel zur Theorie :-) Leider habe ich mich an diesen Grundschatz schon wieder nicht mehr gehalten, und die ein oder andere ungeeignete Pflanze eingesetzt, wie zum Beispiel die Vallisneria (nana) die mir sicherlich noch Freude machen wird. An Steinen habe ich mich primär auf Material konzentriert welches das Wasser nicht aufhörtet. Besonders zu empfehlen sind vor allem (gut gereinigte) Drachensteine sowie Lavastein.

Ansonsten wird wesentlich mehr auf Moos gesetzt. Bis dieses allerdings genug getrieben hat um die Netzgitter zu überdecken wird es wohl noch eine Weile dauern.

Hier also nun endlich die "Sechs (aufstrebenden) Königreiche":

Oben Links: "Drifting Woods"
Oben rechts: "Heavens Gate"
Mitte Links: "Jungles Grave"
Mitte Rechts: "Reddish Wood"
Unten Links: "???"
Unten Rechts: "Moss Shrine"
Beim Besatz bin ich mir noch nicht endgültig sicher. Die Yellows und Red Sakura werden wohl im mittleren Stockwerk einziehen. Ansonsten liebäugle ich sehr mit Golden/Red Tigers sowie Red/Black Bees. Vielleicht wird es aber auch gleich ein Tibee Mix und Schwarze Taiwaner. Mal sehen.....





Dienstag, 15. Oktober 2013

15. Oktober 2013 - Moospads selbst gemacht

Für die sechs neuen Aquarien in dem neuem Schrank wird noch so einiges an Dekoration und Pflanzen benötigt. Aus dem aufgelösten 60l Cube ist ja noch ein ganzer Eimer übrig geblieben.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich schnell das die Mooswurzeln bereits sehr stark mit Moos überwachsen sind und dringend zurück geschnitten werden müssen damit die darunter liegende Triebe nicht faulen. Außerdem findet sich auch die ein oder andere Bartalge im Moos die ja auf keinen Fall mit in die neuen Becken umziehen soll.




Deswegen wird heute mal das Moos geschnitten. Das 'Zuviel' an Moos wandert aber auf keinen Fall in den Bio-Müll sondern wird zur Verwendung in den neuen Becken aufbereitet.

Die neue Anlage soll ja auch zur Zucht, oder wenigstens Selektion dienen. Auf so dicht bepflanzte Becken wie Sie bisher von mir bekannt sind möchte ich deswegen, so gut es geht, verzichten. Alle Dekorationsbestandteile der Becken sollen so schnell und einfach wie möglich aus dem Aquarium entfernt werden können um die kleinen Garnelenzwerge besser abfischen zu können.

Da aber die Garnelchen auf keinen Fall auf Ihr Moos verzichten sollen möchte ich heute ein paar Moospads selbst herstellen. Alles in allem eine sehr einfach Geschichte, man benötigt einfach nur etwas Geduld und Fingerspitzengefühl.

An Equipment benötige ich folgendes

  • Unterputzgitter aus Kunststoff (falls es Metall sein soll, muss unbedingt Edelstahl verwendet werden!)
  • Nylonfaden (0,35mm)
  • Nähnadeln
  • Messer/Schere

Zunächst werden die vorhandenen Mooswurzeln großzügig getrimmt. Das abgetrennte Moos wird dann penibel von Rückständen wie Fremdpflanzen oder Algen befreit und gründlich ausgewaschen.
Danach das Moos in passende 'Häppchen' zerlegen. Die Moospads sollten nicht zu dick belegt werden. Deswegen lieber mehr kleine Portionen die man dann lieber wieder zusammenfügt.
Nun schneidet man sich passende große Stücke vom Putzgitter ab. Die Abschnitte sollten groß genug sein, da das Moos darin eingelegt wird und dann das Gitter umgeschlagen wird. Also auch hier lieber großzügig arbeiten.
Dann wird, wie bereits erwähnt, das Moos in der gewünschten Menge auf das Gitter gelegt und dieses umgeschlagen. Die offenen Seiten werden dann mittels Nadel und Nylonfaden grob zugenäht.
Zu guter letzt wird dann das Gitter in die jeweils gewünschte Form geschnitten. Dabei ist natürlich darauf zu achten den Nylonfaden nicht wieder aufzutrennen.

Die Pads können eine ganze Weile aufbewahrt werden. Ich habe Moos schon zwei Wochen lang auf einem Fensterbrett gezogen. Wichtig dabei ist nur ab und an das Wasser zu wechseln und dafür zu sorgen das die Temperatur an diesem Fenster nicht zu hoch wird. Ansonsten würden sich eventuell wieder Algen breit machen.
Wenn das Moos dann in den Becken richtig zu treiben anfängt wird das Putzgitter sehr schnell nicht mehr sichtbar sein. Die Pads lassen sich dann je nach Lust und Laune aus dem Becken entfernen oder in diesem umdekorieren.

Sonntag, 13. Oktober 2013

13. Oktober 2013 - Hokkaido Rezept

Wenn man aus dem Fenster schaut wird einem mehr als deutlich: "Ja, es ist Herbst !".
Und was gehört zum Oktober und nassem Schmuddelwetter ? Natürlich lecker Kürbis !!

Also zeige ich heute mal wie ich ganz einfach Futter für Garnelen herstellt nachdem sie wirklich verrückt sind.

Zunächst einmal benötigt man (wer hätte es vermutet) einen Kürbis. Ich verwende hier einen Hokkaido, weil ich den selbst auch sehr gerne esse und weil er einfach zu verarbeiten ist. Wichtig ist mir nur, und das nicht nur wegen den Garnelen, das er aus biologischem Anbau ist und frei von Pestiziden.
 Dieser wird trotzdem gründlich unter warmen Wasser gewaschen und dann entkernt. Schälen brauchen wir den Hokkaido im Übrigen nicht. Dies liegt zum einen daran, dass die Garnelen sowieso keine Kürbisschale verputzen da diese einfach zu hart ist (und diese auch nicht lange genug im Aquarium liegen darf bis sie sich zersetzt) und zum anderen dass wir Menschen die Schale des Hokkaido bedenkenlos mitessen können.

Die Kerne des Kürbis müssen natürlich herausgelöst werden. Diese schmecken, nachdem man Sie in einer Pfanne schonend geröstet hat, als Zugabe zur Kürbissuppe selbst oder aber auch in einem Salat sehr lecker.

Der Kürbis wird dann mit einem Hobel in schmale Streifen gehobelt und für die Garnelen in Stückchen geschnibbelt. Wie gesagt, die Schale sollte für die Garnelen nicht mit verarbeitet werden!
Die Stücke müssen nicht zu klein geschnitten werden da Sie beim trockenen noch einiges an Volumen verlieren. Ich schneide immer so 1cm2 große Stücke. Manchmal auch etwas größer. Das muss man von seinem Besatz abhängig machen. Wichtig ist, das die Stücke ungefähr so groß sind das sie in ein bis zwei Stunden von den Garnelen verputzt werden. Danach sollten Reste aus dem Aquarium entfernt werden um dieses nicht zu sehr zu belasten.
Das ganze wird dann im Ofen bei etwa 50-60 Grad langsam in drei Stunden getrocknet. Für eine bessere Energiebilanz des Futters (und einer schonenderen Trocknung) kann dieses natürlich auch an der Luft getrocknet werden. Wer zu dieser Jahreszeit schon die Heizung an hat kann die Stücke sehr gut auch auf dem Fensterbrett trocknen. Hierzu einfach in Küchenrolle packen. Ich würde schätzen das es dann aber schon zwei bis drei Tage dauern kann.

Hier kann man sehr gut sehen, das der Kürbis sehr viel Volumen verliert. Aber das Endergebnis ist nicht zu unterschätzen. Die kleine Portion unten reicht wahrscheinlich für ungefähr drei bis vier Monate. Schließlich gibt man das Futter ja nicht täglich und wenn, dann immer nur ein Stück.

Die getrockneten Kürbisflocken können sehr gut in, mit Küchentuch ausgeschlagenen, Plätzchendosen auch für längere Zeit (> 6 Monate) aufbewahrt werden. Vor der Fütterung ist allerdings immer zu kontrollieren, das sich nicht doch eventuell Schimmel gebildet hat, was passieren kann wenn eben doch nicht alle Stücke gleich gut durchgetrocknet waren.

Wie bereits erwähnt spinnen meine Garnelen total auf dieses Biofutter. Wenn es mit der Futterzange in das Aquarium gebracht wird versuchen Sie sofort es direkt aus der Zange zu zerren. Vielleicht gelingt mir hier mal ein Foto.

Auf den folgenden Bilder sieht man aber auch deutlich wie sofort versucht wird das leckere Futter vor dem diebischen Zugriff der Garnelen-Geschwister in Sicherheit zu bringen....


... natürlich ohne Erfolg.
Auch den Yellow Fires scheint es vorzüglich zu schmecken. Leider sind gelbe Garnelen auf gelben Kürbis kein sehr leicht abzulichtendes Motiv.

Jetzt fragt sich der ein oder andere vielleicht, was ich mit dem Rest des Kürbises gemacht habe. Wie im Titel versprochen hier also das Rezept für eine asiatische Kürbiscreme-Suppe:

Zutaten:
1 Hokkaido (ca 700g)
1 Mango (sehr reif), alternativ auch ungezuckert aus der Dose
200 ml Kokosmilch
1 TL Currypaste (rot)
1 Ingwer (walnussgrosses Stück)
2 Zitronengrasstängel (ich verwende die aus dem Glas aus der Asiaabteilung des Supermarktes)
500ml Gemüsebrühe
1 Knoblauchzehe
etwas Öl

Zubereitung:
Öl in einem Topf erhitzen. Die Knoblauchzehe dritteln und im Öl anschwitzen. Ich will nur das Aroma haben und entferne Sie dann. Man kann Sie aber auch drin lassen. Die Currypaste hineinrühren. Nicht anbrennen lassen da es sonst schnell sehr bitter wird ! Den grob gewürfelten Hokkaido in den Topf geben und mit der Currypaste und dem Öl vermischen. Dazu die Gemüsebrühe, sowie das Zitronengras geben. Das Ganze dann abgedeckt ca. 15 Minuten köcheln lassen.
Je feiner der Kürbis gewürfelt wird desto schneller gart er übrigens. Allerdings zu Lasten des Geschmacks, da er dann auch leichter verwässert. Wenn man also Zeit hat lieber etwas größere Stücke würfeln und dafür 20-25 Minuten köcheln.
Das Zitronengras dann entfernen. Bei frischen Zitronengras ist das unbedingt notwendig, da es sehr holzig wird. Das aus dem Glas könnte man auch mit pürieren. Geschmackssache!

Nun wird die gewürfelte Mango und der fein geriebene Ingwer zusammen mit der Kokosmilch eingerührt und nochmal für etwa 5-7 Minuten schonend erhitzt. Es sollte nicht kochen!
Nun alles mit dem Zauberstab fein pürieren. Ist die Masse zu fest, diese einfach mit etwas Gemüsebrühen und/oder Kokosmilch verflüssigen bis sie schön cremig ist. Generell ist es im Übrigen immer einfacher Suppen zu verdünnen, als diese zu verdicken.

Wer es jetzt noch super-fein machen möchte, passiert die Suppe zusätzlich. Ich persönlich mache mir die Arbeit nicht.

Noch ein Wort zur Schärfe. Achtung: Die Curry-Paste in Kombination mit frischen Ingwer kann schnell sehr scharf werden. Die Angaben oben passen zu einer sagen wir 'eurasischen' Küche. Wer es noch etwas schärfer will nimmt etwas mehr Currypaste oder schmeckt mit Ingwer nachträglich etwas ab. Ist es zu scharf geworden nehme ich einfach etwas Schmand oder Creme-Fraiche und 'entschärfe' das Ganze (dann sollte man aber keine Kalorien zählen ;-)).

Die Suppe ist sehr gehaltvoll. Ich serviere Sie deshalb nur mit etwas Vollkorn-Toast. Als besonderes Schmankerl kann man aber auch gut ein paar, in der Pfanne scharf angebratene, Stücke Schinken- oder Bauchspeckwürfel in die Suppe geben.

Perfekt nach einem langen Spaziergang bei kaltem Regenwetter, oder aber nach ausgiebigen Teilwasserwechsel in seinen Aquarien.

Freitag, 11. Oktober 2013

11. Oktober 2013 - Tschechischer Luftheber und LED

"Ivar" ist soweit fertig gestellt. Nachdem immer noch nicht die komplette Technik vorhanden ist kann ich den Schrank allerdings noch nicht komplett vorstellen. Deswegen geht es also nun erstmal daran die "Königreiche" vorzubereiten.

Nachdem im letzten Beitrag geschildert wurde wie die Rückwandfolien angebracht wurden werde ich heute die Luftheber im Betrieb testen.

Da ich noch nie Luftheber zur Filterung eingesetzt habe war ich vor allem an der Lautstärke dieser Technik interessiert. Schließlich sollen ja mal sechs dieser Dinger im Wohnzimmer betrieben werden.

Die tschechischen Luftheber (auch Luftheber nach tschechischem Prinzip) habe ich nicht selbst gebaut, sondern aus Kosten und Zeitgründen fertig bei Gar-Fisch bestellt. Die Qualität stimmt und rechnet man Material, Benzinkosten und notwendiges Werkzeug und Hilfsmittel kommt man schnell auf einen ähnlichen Preis. Wen das Funktionsprinzip interessiert kann das hier nachlesen.

Ich plane zwei unterschiedliche Varianten in Betrieb zu nehmen. Zum einen 16mm Luftheber hinter Eck-HMF und zum anderen 20mm Luftheber auf Bodenfilter.



Man sieht im übrigen in diesen Bildern das erste mal die bereits angekündigte LED-Beleuchtung im Einsatz. Geworden ist es eine Econlux SolarStinger Daylight 14Watt (70cm). Nicht ganz soooo günstig in der Anschaffung aber Sie ist wirklich gut verarbeitet und macht super schönes Licht.

Hier noch ein paar Impressionen von der Beleuchtung ohne Liquid mit den bereits angesprochenen 16mm HMF Lufthebern (aufgenommen bei Tageslicht).



Zuguter letzt auch noch ein kurzes Video was den schönen Kringeleffekt, den das LED-Licht durch die Wasserbrechung erzeugt, zeigt und vor allem auch wie leise die Luftheber laufen.
Im Wohnzimmer selbst stört mich das Gebrumme der aktuellen Membranpumpe, einer Eheim AirPump 100 (von wegen "Sehr leiser Betrieb") wesentlich mehr als das sehr leise Geblubber der Luftheber. Aber Abhilfe in Form einer Heilea V10 ist bereits auf dem Postweg zu mir.

Dienstag, 8. Oktober 2013

8. Oktober 2013 - Rückwandfolie

Gestern Abend habe ich alle vier vorhandenen Becken erstmal über Nacht auf Dichtigkeit getestet. Es konnte kein Flüssigkeitsverlust am nächsten Morgen festgestellt werden. Der Verwendung innerhalb der Wohnung steht also erstmal nicht im Wege.

So können die Aquarien endlich für deren Einsatz vorbereitet werden. Naja, so viel ist es ja nicht, aber wenigstens eine Rückwand sollen die Aquarien schon erhalten.
Ich habe einfach im Baumarkt selbstklebende Folie der Firma d-c-fix in Schwarz erstanden. Zusätzlich habe ich zu Testzwecken auch gleich eine in Milchglassoptik mitgenommen. Diese kommt allerdings erst später zum Einsatz.
Um die Folie gut aufbringen zu können "benötigt man auf jeden Fall ein gutes Rakel", hat man mir gesagt. Deswegen wieder ein zusätzliches Einmal-Gadget was wahrscheinlich ein trauriges Dasein in einer der vielen Kellerregalschubladen verbringen wird. Außer natürlich....es wird für noch weitere Aquarienrückwände zum Einsatz gebracht ;-)
Vor dem Aufbringen ist es auf jeden Fall notwendig die Fläche komplett fett- und staubfrei zu bekommen. Am besten geht das mit Glasreiniger und Spiritus.
Bei Letzterem sollte man aber darauf achten nicht unnötig viel auf die Silikonnähte des Aquariums zu bekommen. Außerdem sollten diese Reinigungsmittel auf keinen Fall auf die Innenseite der Aquariumwände gelangen. Sollte sich das nicht verhindern lassen sind diese Reste auf jeden Fall peinlichst genau mit Wasser zu entfernen.

Der ganze Vorgang kann in folgenden Video verfolgt werden.

Ist übrigens mein erstes DIY-Video. Die Unschärfen und der mittelmäßige Schnitt sei mit also hoffentlich verziehen. :-)