Freitag, 25. Oktober 2013

25. Oktober 2013 - Grand Opening: Ivar und die sechs Königreiche

Es ist nun also endlich soweit. Ich freue mich sehr heute die (vorerst) finale Version meines Aquarium-Schrankes "Ivar und die sechs Königreiche" vorstellen zu dürfen. Los ging es vor mehr als einem Monat wie hier nachzulesen ist. Damals war mir noch nicht wirklich bewusst wie viel Arbeit mit diesem Projekt auf mich zukommen würde. Nachdem nun aber endlich alles fertig gestellt ist muss ich sagen, dass ich trotz so mancher Probleme und der vielen investierten Zeit, mit dem Ergebnis sehr zufrieden bin.

Über Kommentare in der Ihr mir schreibt was euch gefällt oder was Ihr ganz anders gemacht hättet würde ich mich sehr freuen. Auch falls Ihr Fragen zu Details die ich hier nicht erwähnt habe könnt Ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen. Soll dieser nicht veröffentlicht werden, so vermerkt das bitte kurz im Text.

Nun geht es also los mit den Details zu "Ivar und die sechs Königreiche":

  

Das Regal

Die Basis des Regals ist das Ivar-System von Ikea. Es wurden drei 226x30er Seitenteile, sechs 80x30er und ebenfalls sechs 40x30er Einlegeböden verwendet.
Die 80er Böden sind rund herum mit 44x24er gehobelten Kanthölzern aus dem Baumarkt verstärkt. Diese wurden verleimt und senkrecht verschraubt. Die Böden sind mit 5x90mm Spaxschrauben mit den Seitenteilen verschraubt da die Ikea-Konstruktion, mit zwei Metallstiften, auf keinen Fall das Gewicht der Aquarien tragen würde. Um einem Ausreißen der Kanthölzer sicherheitshalber vorzubeugen wurden zusätzlich noch Metallwinkel verwendet. Die 40er würde nur aus optischen Gründen vorne und seitliche ebenfalls mit diesen Kanthölzern verleimt und verschraubt.
Alle Stiftlöcher in den Seitenteilen und Verschraubungen wurden mit Holzspachtel ausgefüllt und plan geschliffen. Alle Holzteile wurden vor dem Zusammenbau dreifach mit lösungsmittelfreiem Buntlack (RAL 9010 reinweiss) lackiert. Die 80er Einlegeböden, die später die Aquarien tragen sollen, wurden zusätzlich mehrfach mit transparenter Parkettversiegelung behandelt um diese gegen etwaige Wasserkontakte besser zu schützen.

Der Schrank ist für zusätzlich Stabilität mittels einiger Winkel mit der Wand verdübelt. Dabei wurde ein Abstand von etwa 2cm eingehalten um noch bequem mit Schläuchen und Kabeln hantieren zu können.

Während der Aufnahme der Bilder ist mir aufgefallen das ich an dieser Stelle etwas geschlampt habe. Es fehlen die Unterlagsscheiben die ein dauerhaftes Verrutschen und eine bessere Lastverteilung auf die Schraubenköpfe gewährleisten würden. Diese werden ich so schnell wie möglich installieren.

  

Die Beleuchtung

Der größte Kostenfaktor des gesamten Aquarium-Schrankes war definitiv die Beleuchtung. Vor allem konstruktionsbedingt mussten die Beleuchtungen sehr schmal sein und durften für eine einfachere Handhabung nicht auf den Aquarien aufliegen. Zusätzlich sollte die Beleuchtung energiesparend sein aber dennoch ausreichend um wenigstens anspruchslose Pflanzen in den Aquarien ziehen zu können.

Nach langer Recherche habe ich mich nicht, obwohl diese in der Anschaffung wesentlich günstiger gewesen wären, für klassische Leuchtstoffröhren entschieden, sondern für LED-Technik. Hier findet sich speziell für den Aquaristik-Bereich eine sehr breite Palette von Anbietern unterschiedlichster Preisklassen und natürlich auch Qualitäten. Nach stundenlangem Lesen von Erfahrungsberichten in Portalen und Foren war sehr schnell klar dass es bei LED als Aquarienbeleuchtung eigentlich nur zwei Alternativen gibt
  1. Qualitativ hochwertige aber eben auch hochpreisige Artikel renommierter Hersteller
  2. DIY (Do-It-Yourself) LED-Beleuchtung
Nachdem ich mir mit den Schrank an sich aber schon so einiges an DIY aufgebürdet habe konnte ich, obwohl es mich schon sehr interessiert hätte, nicht dazu durchringen mich bei einem derart großen Projekt gleich an drei selbst gebastelte Beleuchtungen zu wagen.

Geworden sind als also
  • 2x Econlux SolarStinger Daylight 14W (700mm)
  • 1x Econlux SolarStinger Coral/Plant 14W (700mm)
  • jeweils befestigt mit den Z-Holdern
Daylight 14W

Coral/Plant 14W
Die technischen Detail-Informationen zur den Lampen kann man in diesem PDF des Herstellers nachlesen.

Die LED-Treiber der Lampen sind im übrigen sehr sperrig und ausladend. Dafür besitzen die Treiber bereits 0-10V Dimmanschlüsse mit denen sich die Leisten, den entsprechenden Controller vorausgesetzt, dimmen lassen. 

  

Die Filterung

Die Filterung von sechs Becken, welche nun einmal 24/7 zu laufen hat, sollte auch so energiesparend wie möglich erfolgen. Zusätzlich wollte ich zwei unterschiedliche Filter zum Einsatz bringen.
  • 2x Eck-HMF (Hamburger Mattenfilter)
  • 4x Bodenfilter über Soil
Diese Filterarten über jeweils separate innen liegende Pumpenköpfe zu betreiben würde für sechs Aquarien, bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 4W pro Pumpe, immerhin 210 KWh pro Jahr bedeuten. Als Alternative bleibt also alle Aquarien nach dem Luftheberprinzip mit nur einer einigen Pumpe zu betreiben.
In jedem Aquarium wird ein Luftheber installiert der über einen Luftschlauch mit einem regelbaren Luftstrom versorgt wird. Durch die durchströmende Luft wird das Wasser 'mitgerissen' und erzeugt einen konstanten Strom der das Wasser im Aquarium umwälzt. Je kleiner die Luftblasen sind die durch das Wasser strömen desto größer ist bei gleichem Luftstrom die Oberfläche was eine höhere Effizient des Luftstroms bedeutet. Hinzu kommt das die Geräuschentwicklung geringer wird je kleiner die Luftblasen sind die an der Wasseroberfläche zerplatzen.
Nach genau diesem Prinzip funktioniert der "tschechische" Luftheber der in allen meinen Aquarien zum Einsatz kommt.

Für die vier Becken mit Bodenfilter wird ein Rohrdurchmesser des Lufthebers von 20mm verwendet um eine möglichst effiziente Sogwirkung zu erreichen. Für die Eck-HMF wird ein Durchmesser von nur 16mm verwendet um die Durchflussgeschwindigkeit wegen der geringeren Filterfläche etwas zu verringern.

Die Luftheber sind übrigens ebenfalls nicht selbst gebaut sondern komplett fertig von www.gar-fisch.de bezogen. Sicherlich kann man diese Dinger selbst kostengünstiger herstellen. Nach einer Kalkulation hat sich aber für mich sehr schnell gezeigt das der Bezug fertiger Luftheber letztendlich aber nur einen geringen Mehrpreis bedeutet und mir einiges an Zeit und Aufwand spart. Die Qualität und der Service war im übrigen hervorragend und ich würde sicherlich wieder dort bestellen.
Eck-HMF

Bodenfilter

  

Die Pumpe

Zunächst wollte ich die sechs Luftheber mit der Eheim Air Pump 100 die ich hier rumliegen habe betreiben. Erste Testläufe haben aber gezeigt das die Pumpe für den Betrieb im Wohnzimmer einfach ungeeignet ist, da zu laut. Als Alternative habe ich eine Teichpumpe gefunden die über genug Leistung verfügt um die sechs Becken zu bedienen und dabei flüsterleise ist. Es handelt sich im eine Heilea Hi-Flow V10 die in Deutschland auch als AquaForte V10 gehandelt wird.


Mit den angegebenen 600l/h Luftleistung ist die Pumpe zwar für geplanten Einsatz etwas überdimensionert. Allerdings kann etwas Reserve nicht schaden wenn man beispielsweise das ein oder andere Becken mit zusätzlichen Schwammfiltern ausrüsten möchte.
Um die Leistung der Membranpumpe zu drosseln betriebe ich diese an einem normalen Steckdosendimmer wie er für Lampen in jedem Baumarkt erhältlich ist (rechts).
Wie man hier sehen kann ist die Pumpe beinahe komplett runter geregelt. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Lautstärke der Pumpe sowie die Stromaufnahme die aktuell bei sagenhaften 5,2 Watt liegt. Verglichen mit den 210 KWh komme ich so auf gerade mal 45KWh pro Jahr.

Links auf dem Bild ist im übrigen die Zeitschaltuhr zu sehen die sowohl die Beleuchtung als auch die Nachtabschaltung der CO2-Anlage steuert.

Wie bereits gesagt, die Membranpumpe ist wirklich sehr leise und kein Vergleich zur der Eheim. Trotzdem kommt es je nach Einstellung der Leistungsabnahme zu Frequenzen, die mich persönlich besonders wenn es ansonsten sehr ruhig im Wohnzimmer ist, stören. Deshalb habe ich nochmals zu Holz und Hammer gegriffen und eine Schallbox gebaut in der die Pumpe nun unhörbar ihr Dasein fristet.

Die Box ist aus einem Reststück Holz gesägt und innen mit Aquarienunterlage ausgekleidet. Nicht besonders schön, aber sehr funktional.

Um einen optimale Druckverteilung und Regelbarkeit der Luftströmung auf die sechs Aquarien zu gewährleisten und die Membran der Pumpe zu schonen habe ich zwischen Pumpe und Luftheber eine 8fach Druckdose installiert.
Die Druckdose ist einfaches HT-Rohr mit Muffe und Verschluss. Darin wurde ein Adapter für die Zuleitung der Membranpumpe sowie acht regelbare Metallhähne installiert. Lackiert ist Sie ebenfalls mit Buntlack. ACHTUNG: Wichtig ist geeignete Kunststoffgrundierung zu verwenden, da ansonsten der Lack überhaupt nicht auf dem PVC hält.
Aktuell ist diese noch nicht fest installiert. Diese wird aber sobald das benötigte Material vorliegt unterhalb der Abdeckung des obersten Faches installiert. 

  

Die CO2-Düngung

Alle sechs Becken sollen mittels der bereits vorhandenen Mehrweg-Flasche mit Kohlenstoffdioxid versorgt werden. Dazu ist diese bereits von den 30L Cubes getrennt worden und umgezogen. Zusätzlich wurden vier weitere Nadelventile mit Rückschlagventil installiert.
Leider sieht die CO2-Falsche im Regal nicht besonders stylisch aus. Da werde ich mir wohl noch die ein oder andere optische Pimp-Maßnahme einfallen lassen müssen. Ideen können sehr gerne im Kommentarfeld hinterlassen werden :-)

Eingebracht wird das CO2 mittels unterschiedlicher Verfahren wie Glass-Diffusor und Flipper. Bei den Diffusoren ist mir vor allem wichtig das diese nicht das typische 'Gezwitscher' an den Tag legen. Bei den mir vorliegenden ist das genau einer der absolut lautlos seinen Dienst verrichtet. Deswegen teste ich aktuell auch die Flipper. Diese sind konstruktionsbedingt absolut lautlos. Wie es allerdings mit der Einbringung des CO2 aussieht muss sich erst herausstellen. Aktuell betreibe ich Nano- und Micro-Flipper von Dennerle. Geordert ist noch ein Keramik-Atomizer die mir allerdings optisch nicht sonderlich gut gefallen.

  

Die Aquarien

Als Aquarien waren von Anfang an sechs Standard-Glasbecken vom MP Eheim aus dem Baumarkt geplant. Diese haben ein Volumen von 25 Litern bei Abmessungen von 40x25x25cm und sind für ca 15€ zu bekommen.

Die Idee ist sich auf jeder Ebene des Regals auf eine Garnelenart zu konzentrieren. Beide Becken werden jeweils mit den gleichen Wasserwerten und ähnlichem Scape gefahren so das sehr leicht selektiert und separiert werden kann was für bestimmte Zuchtziele unabdingbar ist.

Als Rückwand wurde selbstklebende d-c-fix-Folie Uni-Schwarz aus dem Baumarkt verwendet. Mit etwas Spülmittelwasser aus einer Sprühflasche lässt sich diese wirklich sehr leicht und blasenfrei aufbringen. Ich muss allerdings zugeben das ich einiges an Verschnitt zu verzeichnen hatte bis der Groschen gefallen ist.

  

Der Bodengrund (Soil)

Ich verwende in allen sechs Aquarien Shirakura Red Bee Sand.
Besonders in den mit Bodenfilter betriebenen Aquarien in denen Bees and Taiwaner eingesetzt werden sollen verspreche ich mir davon eine Stabilisierung vor allem den pH-Wertes, sowie eine Senkung des Karbonathärte des Wassers. Zwar verwende ich sowieso schon aufgesalzenes Osmosewasse was nur noch eine sehr geringe KH von < 1 hat, mittels des Soils sollte dieses aber auf 0 gesenkt werden. Ausserdem laugt der Soilboden unter Verwendung des Weichwassers wesentlich langsamer aus. Ich erhoffe mir eine Standzeit von ca 1-1,5 Jahren. Mal sehen ob der Bodengrund diese Erwartungen erfüllen kann.
In den Neocaridina-Becken für meine Yellow Neon und Red Fire Sakura wäre der Boden zwar nicht unbedingt notwendig, aber mit gefällt auch die natürliche und homogene Optik sehr gut.
Für alle sechs Becken habe ich im übrigen 18 Liter benötigt.

  

Die Scapes

Nun gut. Hier von Scapes zu sprechen ist wahrscheinlich tatsächlich etwas vermessen. Die Becken sollen ja zur Selektion dienen und sollen deswegen eher praktikabel eingerichtet werden. Die Einrichtungsgegenstände sollen einfach und schnell entnommen werden können. Die Bepflanzung sollte kaum bis gar nicht wurzeln.

Soviel zur Theorie :-) Leider habe ich mich an diesen Grundschatz schon wieder nicht mehr gehalten, und die ein oder andere ungeeignete Pflanze eingesetzt, wie zum Beispiel die Vallisneria (nana) die mir sicherlich noch Freude machen wird. An Steinen habe ich mich primär auf Material konzentriert welches das Wasser nicht aufhörtet. Besonders zu empfehlen sind vor allem (gut gereinigte) Drachensteine sowie Lavastein.

Ansonsten wird wesentlich mehr auf Moos gesetzt. Bis dieses allerdings genug getrieben hat um die Netzgitter zu überdecken wird es wohl noch eine Weile dauern.

Hier also nun endlich die "Sechs (aufstrebenden) Königreiche":

Oben Links: "Drifting Woods"
Oben rechts: "Heavens Gate"
Mitte Links: "Jungles Grave"
Mitte Rechts: "Reddish Wood"
Unten Links: "???"
Unten Rechts: "Moss Shrine"
Beim Besatz bin ich mir noch nicht endgültig sicher. Die Yellows und Red Sakura werden wohl im mittleren Stockwerk einziehen. Ansonsten liebäugle ich sehr mit Golden/Red Tigers sowie Red/Black Bees. Vielleicht wird es aber auch gleich ein Tibee Mix und Schwarze Taiwaner. Mal sehen.....





1 Kommentar:

  1. Hallo Sebabstian,
    ich bin gestern durch Zufall über Deinen Blog gestolpert. Echt toll und sehr informativ. Dein Regal Ivar ubd die sechs Königreiche...ein Traum. Sowas werde ich mir auch mal bauen, wenn die Kinder größer sind und ich den Platz dafür erobern kann. Bin grad dabei meinen Black/Red Bees ein neues 72l Domizil einzurichten. Bin grad am Unterschrankbau dran. Also bin gespannt auf News und wie sich dich Becken so entwickelt haben. Grüsse aus dem Schwarzwald Nadine

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