Sonntag, 13. Oktober 2013

13. Oktober 2013 - Hokkaido Rezept

Wenn man aus dem Fenster schaut wird einem mehr als deutlich: "Ja, es ist Herbst !".
Und was gehört zum Oktober und nassem Schmuddelwetter ? Natürlich lecker Kürbis !!

Also zeige ich heute mal wie ich ganz einfach Futter für Garnelen herstellt nachdem sie wirklich verrückt sind.

Zunächst einmal benötigt man (wer hätte es vermutet) einen Kürbis. Ich verwende hier einen Hokkaido, weil ich den selbst auch sehr gerne esse und weil er einfach zu verarbeiten ist. Wichtig ist mir nur, und das nicht nur wegen den Garnelen, das er aus biologischem Anbau ist und frei von Pestiziden.
 Dieser wird trotzdem gründlich unter warmen Wasser gewaschen und dann entkernt. Schälen brauchen wir den Hokkaido im Übrigen nicht. Dies liegt zum einen daran, dass die Garnelen sowieso keine Kürbisschale verputzen da diese einfach zu hart ist (und diese auch nicht lange genug im Aquarium liegen darf bis sie sich zersetzt) und zum anderen dass wir Menschen die Schale des Hokkaido bedenkenlos mitessen können.

Die Kerne des Kürbis müssen natürlich herausgelöst werden. Diese schmecken, nachdem man Sie in einer Pfanne schonend geröstet hat, als Zugabe zur Kürbissuppe selbst oder aber auch in einem Salat sehr lecker.

Der Kürbis wird dann mit einem Hobel in schmale Streifen gehobelt und für die Garnelen in Stückchen geschnibbelt. Wie gesagt, die Schale sollte für die Garnelen nicht mit verarbeitet werden!
Die Stücke müssen nicht zu klein geschnitten werden da Sie beim trockenen noch einiges an Volumen verlieren. Ich schneide immer so 1cm2 große Stücke. Manchmal auch etwas größer. Das muss man von seinem Besatz abhängig machen. Wichtig ist, das die Stücke ungefähr so groß sind das sie in ein bis zwei Stunden von den Garnelen verputzt werden. Danach sollten Reste aus dem Aquarium entfernt werden um dieses nicht zu sehr zu belasten.
Das ganze wird dann im Ofen bei etwa 50-60 Grad langsam in drei Stunden getrocknet. Für eine bessere Energiebilanz des Futters (und einer schonenderen Trocknung) kann dieses natürlich auch an der Luft getrocknet werden. Wer zu dieser Jahreszeit schon die Heizung an hat kann die Stücke sehr gut auch auf dem Fensterbrett trocknen. Hierzu einfach in Küchenrolle packen. Ich würde schätzen das es dann aber schon zwei bis drei Tage dauern kann.

Hier kann man sehr gut sehen, das der Kürbis sehr viel Volumen verliert. Aber das Endergebnis ist nicht zu unterschätzen. Die kleine Portion unten reicht wahrscheinlich für ungefähr drei bis vier Monate. Schließlich gibt man das Futter ja nicht täglich und wenn, dann immer nur ein Stück.

Die getrockneten Kürbisflocken können sehr gut in, mit Küchentuch ausgeschlagenen, Plätzchendosen auch für längere Zeit (> 6 Monate) aufbewahrt werden. Vor der Fütterung ist allerdings immer zu kontrollieren, das sich nicht doch eventuell Schimmel gebildet hat, was passieren kann wenn eben doch nicht alle Stücke gleich gut durchgetrocknet waren.

Wie bereits erwähnt spinnen meine Garnelen total auf dieses Biofutter. Wenn es mit der Futterzange in das Aquarium gebracht wird versuchen Sie sofort es direkt aus der Zange zu zerren. Vielleicht gelingt mir hier mal ein Foto.

Auf den folgenden Bilder sieht man aber auch deutlich wie sofort versucht wird das leckere Futter vor dem diebischen Zugriff der Garnelen-Geschwister in Sicherheit zu bringen....


... natürlich ohne Erfolg.
Auch den Yellow Fires scheint es vorzüglich zu schmecken. Leider sind gelbe Garnelen auf gelben Kürbis kein sehr leicht abzulichtendes Motiv.

Jetzt fragt sich der ein oder andere vielleicht, was ich mit dem Rest des Kürbises gemacht habe. Wie im Titel versprochen hier also das Rezept für eine asiatische Kürbiscreme-Suppe:

Zutaten:
1 Hokkaido (ca 700g)
1 Mango (sehr reif), alternativ auch ungezuckert aus der Dose
200 ml Kokosmilch
1 TL Currypaste (rot)
1 Ingwer (walnussgrosses Stück)
2 Zitronengrasstängel (ich verwende die aus dem Glas aus der Asiaabteilung des Supermarktes)
500ml Gemüsebrühe
1 Knoblauchzehe
etwas Öl

Zubereitung:
Öl in einem Topf erhitzen. Die Knoblauchzehe dritteln und im Öl anschwitzen. Ich will nur das Aroma haben und entferne Sie dann. Man kann Sie aber auch drin lassen. Die Currypaste hineinrühren. Nicht anbrennen lassen da es sonst schnell sehr bitter wird ! Den grob gewürfelten Hokkaido in den Topf geben und mit der Currypaste und dem Öl vermischen. Dazu die Gemüsebrühe, sowie das Zitronengras geben. Das Ganze dann abgedeckt ca. 15 Minuten köcheln lassen.
Je feiner der Kürbis gewürfelt wird desto schneller gart er übrigens. Allerdings zu Lasten des Geschmacks, da er dann auch leichter verwässert. Wenn man also Zeit hat lieber etwas größere Stücke würfeln und dafür 20-25 Minuten köcheln.
Das Zitronengras dann entfernen. Bei frischen Zitronengras ist das unbedingt notwendig, da es sehr holzig wird. Das aus dem Glas könnte man auch mit pürieren. Geschmackssache!

Nun wird die gewürfelte Mango und der fein geriebene Ingwer zusammen mit der Kokosmilch eingerührt und nochmal für etwa 5-7 Minuten schonend erhitzt. Es sollte nicht kochen!
Nun alles mit dem Zauberstab fein pürieren. Ist die Masse zu fest, diese einfach mit etwas Gemüsebrühen und/oder Kokosmilch verflüssigen bis sie schön cremig ist. Generell ist es im Übrigen immer einfacher Suppen zu verdünnen, als diese zu verdicken.

Wer es jetzt noch super-fein machen möchte, passiert die Suppe zusätzlich. Ich persönlich mache mir die Arbeit nicht.

Noch ein Wort zur Schärfe. Achtung: Die Curry-Paste in Kombination mit frischen Ingwer kann schnell sehr scharf werden. Die Angaben oben passen zu einer sagen wir 'eurasischen' Küche. Wer es noch etwas schärfer will nimmt etwas mehr Currypaste oder schmeckt mit Ingwer nachträglich etwas ab. Ist es zu scharf geworden nehme ich einfach etwas Schmand oder Creme-Fraiche und 'entschärfe' das Ganze (dann sollte man aber keine Kalorien zählen ;-)).

Die Suppe ist sehr gehaltvoll. Ich serviere Sie deshalb nur mit etwas Vollkorn-Toast. Als besonderes Schmankerl kann man aber auch gut ein paar, in der Pfanne scharf angebratene, Stücke Schinken- oder Bauchspeckwürfel in die Suppe geben.

Perfekt nach einem langen Spaziergang bei kaltem Regenwetter, oder aber nach ausgiebigen Teilwasserwechsel in seinen Aquarien.

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